Die erste wichtige Untersuchung in der Schwangerschaft. Sie ist die Basis für alle weiteren Entscheidungen. Hier können wir schon früh mögliche Risiken erkennen. Den meisten werdenden Eltern können wir zeigen, dass die Entwicklung Ihres Kindes gut und zeitgerecht verläuft.
Die Ersttrimester-Diagnostik kann am Ende des ersten Drittels einer Schwangerschaft, also zwischen den Schwangerschaftswochen 11 + 1 und 13 + 6 (ideal ist 12 + 0 bis 13 + 0), durchgeführt werden. Das sogenannte Ersttrimester-Screening umfasst die frühe Organuntersuchung, die Nackentransparenzmessung und die Früherkennung von Präeklampsie.
Sie ist bei unauffälligen Schwangerschaften kein Bestandteil der regulären Vorsorgeuntersuchung. Die Kosten für die Beratung und dazugehörige Untersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.
Warum bieten wir sie an? Die Ersttrimester-Diagnostik ist nicht invasiv, hat eine hohe Auffindungsrate für mögliche Fehlbildungen und zeichnet sich durch wenig falsch-positive Befunde aus. Wir können aber unter günstigen Bedingungen (Lage des Kindes, nicht zu dicke mütterliche Bauchdecke) auch viel Beruhigendes erkennen, zum Beispiel ein funktionierendes Herz mit vier Herzkammern sowie Magen und Blase des Kindes, was bedeutet, dass es trinkt und einen normal sich ausbildenden Verdauungstrakt hat.
Zusätzliche Screening-Leistungen im ersten Schwangerschaftsdrittel
Wenn Sie auch ohne eine Auffälligkeit zusätzliche Abklärungen – gerade im ersten Schwangerschaftsdrittel – wünschen, haben Sie die Möglichkeit, ein erweitertes Screening (additives Screening) als Selbstzahler-Leistung in Anspruch zu nehmen.
Im Mittelpunkt der Ersttrimester-Diagnostik steht eine umfassende Ultraschalluntersuchung, die bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft (11+1 bis 13+6) Ihren Kontakt zu Ihrem Kind herstellt und Aussagen über seine Entwicklung ermöglicht.
Ein erfahrener Untersucher kann bei günstigen Untersuchungsbedingungen (Lage des Kindes, Menge des Unterhaut-Fettgewebes der Mutter) rund 60 Prozent der möglichen Fehlbildungen und Eintwicklungsstörungen erkennen oder ausschließen. Das Ergebnis einer frühen Organuntersuchung kann helfen, weiterführende diagnostische Maßnahmen zu planen, z. B. eine noch ausführlichere Ultraschalluntersuchung in einer höheren Schwangerschaftswoche oder eine Fruchtwasseruntersuchung.
Diese frühe Organdiagnostik hat aber auch Grenzen: Selbst wenn wir mittels Ultraschall keine Auffälligkeiten feststellen können, ist dies keine Garantie für ein gesundes Kind. So ermöglicht der frühe Ultraschall beispielsweise keinen Ausschluss von Chromosomenstörungen.
Die Nackentransparenz-Messung (Ultraschalluntersuchung zur Messung der Nackentransparenz, auch Nackenfalte oder NT genannt) dient der Risikoberechnung für eine Trisomie.
Bei allen Ungeborenen sind Flüssigkeitsansammlungen unter der Haut im Nackenbereich vorhanden. Diese Flüssigkeitsansammlung wird als Nackentransparenz bezeichnet und kann unterschiedlich dick sein. Statistisch haben Ungeborene mit einer Chromosomenstörung (zum Beispiel Down-Syndrom) oder einer Fehlbildung wie einem Herzfehler eine verbreiterte Nackentransparenz. Die Zunahme der Nackentransparenz zeigt nur das Risiko einer Störung oder Fehlbildung an. Hier können dann weitere Untersuchungen folgen.
Wenn Sie eine Wahrscheinlichkeitsaussage über das Risiko für eine Trisomie erhalten möchten, ermitteln wir die Nackentransparenz Ihres Kindes. Parallel dazu können Hormonuntersuchungen des mütterlichen Blutes zur Risikoberechnung für eine Trisomie durchgeführt werden, siehe dazu -> NIPT.
Für die Risikobewertung für eine Trisomie kombinieren wir zwei biochemische Laborwerte aus dem mütterlichen Blut mit der Nackentransparenz-Messung. Das so ermittelte Risiko wird als Verhältniszahl angegeben. Zum Beispiel bedeutet ein Risiko für ein Down-Syndrom von 1:500, dass von 500 Schwangeren mit demselben Risiko eine Frau ein Kind mit Down-Syndrom bekommt. Im Vergleich mit Ihrem reinen Altersrisiko (siehe Tabelle) können Sie dann Ihr Ergebnis einordnen.
Ab einem ermittelten individuellen Risiko von 1:100 oder schlechter empfehlen wir eine Chromosomenanalyse aus Fruchtwasser (Amniozentese) oder Chorionzotten. Ausschließlich mit dieser Untersuchung können Schwangerschaften mit Trisomien sicher erkannt werden.
Eine verbreiterte Nackentransparenz kann auch andere Ursachen als eine Chromosomenstörung haben. Herzfehler, Zwerchfell-/Nabelbruch, Skelettfehlbildungen oder Stoffwechseldefekte können zu diesen Ursachen gehören.
Insbesondere wenn ein anschließend durchgeführter Chromosomenbefund unauffällig war, sollten daher gezielte Untersuchungen (z. B. ein Organ-Ultraschall bereits vor der 20. SSW) folgen, um mögliche Ursachen für eine verbreiterte Nackentransparenz ausschließen bzw. bestimmen und entsprechend reagieren zu können.
Die gute Nachricht: Mitunter liegt gar kein besonderer Grund vor und die weitere Schwangerschaft verläuft ohne Komplikationen.
Die Präeklampsie ist eine Komplikation im Verlauf der Schwangerschaft, die sich durch Bluthochdruck, Wassereinlagerung im Gewebe und Eiweißausscheidung im Urin bei der werdenden Mutter äußert. Das ungeborene Kind ist in vielen Fällen von einer Unterfunktion der Plazenta betroffen.
Statistisch betrachtet entwickelt etwa eine von 100 Frauen im Laufe der Schwangerschaft eine Präeklampsie. Eine frühzeitig beginnende, schwere Präeklampsie entwickelt sich bei einer von 200 Schwangeren. Bei dieser schweren Form ist zum Schutz von Mutter und Kind eine Entbindung vor der 35. SSW erforderlich.
Wird das Präeklampsie-Risiko schon in der ersten Hälfte der Schwangerschaft bestimmt, können die betreuenden Ärzte Maßnahmen zur Vorbeugung ergreifen und entsprechende Kontrolluntersuchungen veranlassen.
Für die Risikobestimmung sind die biochemischen Werte PAPP-A und PIGF bedeutsam. Aus diesen Werten und einer zusätzlichen Untersuchung des Blutflusses in den Gebärmutter-Arterien per Ultraschall lässt sich das Präeklampsie-Risiko der Mutter bestimmen. Auch die Untersuchung der Blutgerinnung ist im Einzelfall sinnvoll.
Kombination aus der Darstellung von Blutflüssen und von Flussprofilen Bild. Die Flussprofile liefern uns Informationen über die Versorgung der Plazenta, die Herzleistung des Kindes, eine eventuelle Blutarmut oder die Blutverteilung im kindlichen Kreislauf.
Die Untersuchung des fetalen Herzens ist eines der wichtigsten und auch schwierigsten Elemente der Feindiagnostik bei 20 Wochen. Zweidimensionaler Ultraschall, Farbdoppler und – wenn erforderlich – auch dreidimensionaler Ultraschall kommen zum Einsatz. Alle Kammern, Arterien und Venen des Körper- und des Lungenkreislaufs werden dargestellt. Den weit überwiegenden Teil der möglichen Herzfehler können wir bei dieser Untersuchung erkennen bzw. ausschließen.
Die Richtlinien regeln den Umfang der ärztlichen Betreuung in der Schwangerschaft und nach der Geburt. Zum Beispiel ist festgelegt, wann die drei Routine-Ultraschalluntersuchungen stattfinden sollen und aus welchen Gründen zusätzliche Untersuchungen angezeigt sein können. Wichtige Untersuchungen wie das Ersttrimester-Screening oder die Feindiagnostik bei unauffälligem Routine-Ultraschall sind in den Richtlinien nicht erfasst.
Lockerer Gewebespalt zwischen der Haut des Hinterkopfes und dem darunter liegenden Gewebe des ungeborenen Kindes. Eine Verbreiterung kann ein Frühzeichen eines Herz-Kreislaufproblems sein. Zwischen 11 und 13 Wochen kann der Messwert auch benutzt werden, um die Wahrscheinlichkeiten einiger genetischer Störungen zu berechnen.
Umfassende Ultraschalluntersuchung meist zwischen 20 und 22 Wochen. Bei früh entdeckten Auffälligkeiten können eine Feindiagnostik auch vor 20 Wochen sinnvoll sein. Der Umfang einer Feindiagnostik bei etwa 20 Wochen ist in Qualitätsanforderungen der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) beschrieben Link. Die Richtlinien zur Schwangerschaftsbetreuung sehen eine Feindiagnostik nur bei Auffälligkeiten im Routine-Ultraschall oder bei belasteter Vorgeschichte vor. Eine große Zahl der Schwangeren nimmt diese Untersuchung daher als Selbstzahler-Leistung in Anspruch. Bilder
Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.